Selbstwertprobleme und der lange Schatten, der hinterher gezogen wird!

Selbstwertprobleme - Psychologin Kieselbach
Selbstwertprobleme - Psychologin Kieselbach

 

Niedriger Selbstwert bzw. Selbstwertprobleme

 

Der Begriff Selbstwert ist mit vielen Worten verknüpft, mit Selbstbewertung, Selbstwertgefühl, Selbstsicherheit bzw. Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstliebe, usw. Doch das Wort Selbstwert, im engeren Sinn, beschreibt den Wert, den eine Person sich selbst zuschreibt.

 

Selbstwertprobleme wirken sich auf allen Ebenen des Erlebens und Verhaltens aus:

  • Im DENKEN: „Ich bin wertlos! Ich bin nicht liebenswert! Ich bin ein Versager!“
  • Im GEFÜHL äußert es sich in Scham, Schuld und Angst.
  • Im VERHALTEN können Selbstwertprobleme dysfunktionale (schädigende, falsche, mangelnde) Strategien auslösen, unter welche die Betroffenen selbst, aber auch ihr Umfeld massiv leiden kann.

Doch warum ist es nun so problematisch, wenn man unter Selbstwertproblemen leidet?

 

Weil es wichtig für unsere psychische Gesundheit ist und ungünstige Auswirkungen auf unser engstes Umfeld haben kann. Ein niedriger Selbstwert ist meist als transdiagnostisches Problem bei vielen unterschiedlichen psychischen Störungen involviert. So konnten Zusammenhänge zwischen Selbstwertproblemen und beispielsweise sozialen Ängsten, Depressionen, Zwangsstörungen, Verfolgungswahn, Essstörungen, Burn-Out, etc. nachgewiesen werden. Selbstwertprobleme können sich nicht nur ungünstig auf unser psychisches Wohlergehen auswirken, sondern auch auf unser soziales Umfeld. Durch die eigene Unzufriedenheit kann es beispielsweise zu Projektionen eigener negativer Gefühle auf andere kommen oder zu aufoktroyierten Schuldgefühlen, nur um sich selbst besser zu fühlen oder eine Art Kontrolle zurückzugewinnen. Naheliegend betrifft dies eher Personen aus dem eigenen engsten Umfeld. So kann man plump ausgedrückt sagen, dass Selbstwertprobleme einen langen Schatten mit sich ziehen können.

 

Woran scheitert es meist? Woher kommen diese Selbstwertprobleme?

 

Neben körperlichen Grundbedürfnissen (Nahrung, Schutz, Wärme, etc.) haben Menschen auch Grundbedürfnisse psychischer Natur (Bindung, Anerkennung / Kompetenz, Selbstbestimmung). Einfacher gesagt, brauchen Menschen Liebe, Erfolg und Freiheit, um sich psychisch gesund entwickeln zu können. Werden diese Bedürfnisse – meist schon in der Kindheit - nicht erfüllt, entsteht eine negative Sicht auf sich selbst und der Selbstwert leidet. Oft werden diese Defizite durch das Modelllernen von Generation zu Generation weitergegeben, wenn diese negativen Denk- und Verhaltensmuster nicht unterbrochen werden. Der Schatten zieht weiter.