Mein persönliches Resümee der letzten 4 Wochen während der Coronakrise

Ich habe mich bewusst dafür entschieden, meine persönlichen Gedanken hier niederzuschreiben und so mit Ihnen zu teilen. Das sind meine persönlichen Erfahrungen, Eindrücke, Erlebnisse und Rückschlüsse. Deshalb möchte ich hier explizit nicht von mir auf Sie schließen. Es handelt sich hier auch nicht um konkrete Tipps oder Ratschläge, möglicherweise dienen sie jedoch den einen oder anderen als Anregung für sein persönliches Fazit. Danke dafür!

 

Ich sehe die aktuelle Krise, in der wir uns alle befinden, als eine Chance. Eine Krise kann sich langsam anschleichen (Veränderungskrisen) oder fährt ein, wie ein Blitz (Traumatische Krise). Es ist ein Zustand, der durch ein Ereignis oder Erlebnis ausgelöst wird. Egal ob schleichend oder plötzlich, es ist ein Lebensumstand, mit dem der Betroffene zunächst nicht zurechtkommt. Wenn man sich der Herausforderung jedoch stellt, die bestehende Situation tatsächlich akzeptiert und man sich bewusst macht, dass man sie nicht ändern kann, kann sie durchaus Chance für eine persönliche Weiterentwicklung sein. Man kann über sich selbst hinauswachsen und eine „Krise“ als bereichernde Lernerfahrung sehen.

 

Dafür bin ich dankbar:

 

1.) Zeit mit meinen Kindern

Das mag im ersten Moment für den einen oder anderen Leser etwas fraglich erscheinen und Kopfschütteln verursachen und ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass auch ich natürlich an meine Grenzen gekommen bin, ABER….

…. ich sehe diese intensive Zeit mit meinen Kindern als Geschenk. Zeit, die nicht mehr zurück kommt und Zeit, die mir auch keiner mehr nehmen kann. Dadurch, dass man aufgrund der aktuellen Maßnahmen angehalten wird, sich hauptsächlich zu Hause aufzuhalten, verbringt man intensiv Zeit mit der Familie – ohne äußere Einflüsse oder äußere Ablenkungen. Meine Kinder sind lebhaft, ja, sie sind laut, ja, sie streiten, ja, sie können anstrengend sein, ja, sie machen alles durcheinander – auch wenn man gerade aufgeräumt hat, ja, ich stehe 5 Mal am Tag in der Küche und mache Essen, ja, usw.

Ich sehe aber auch, wie sensibel sie sind, wie unglaublich klug sie sind (sagt jede Mama über sein/e Kind/er 😉), wie geschickt sie sind, wie viel sie jeden Tag lernen, wie schön es ist zu hören, wenn sie aus tiefsten Herzen lachen und Spaß haben. Wie unglaublich Kinder einem erden können und wieviel man eigentlich von ihnen lernen kann, wenn man es nur zulässt und wie sie mir und ihren Papa vertrauen. Diese Zeit und dieses Gefühl kann mir keiner nehmen und hätte ich wahrscheinlich ohne diese Krise nicht so empfunden bzw. bewusst wahrgenommen.

 

2.) Den einen oder anderen in dieser herausfordernden Situation geholfen zu haben

Ich freue mich immer sehr über positives Feedback und bin natürlich sehr glücklich, wenn ich helfen konnte. Ich bedanke mich bei jedem, der mir sein Vertrauen geschenkt und seine persönlichsten Gedanken, Sorge und Ängste mit mir geteilt hat. Diese Erlebnisse bestätigen meine Arbeit, die ich wirklich liebe. DANKE!

 

 

Es ist mir wieder bewusst in Erinnerung gerufen worden,….

… dass Entscheidungen, die ich getroffen habe, vor allem im letzten Jahr, die absolut richtigen waren. Ich habe immer versucht, auf mein Bauchgefühl zu hören und auch danach zu entscheiden. Bis jetzt fuhr ich damit richtig.

… dass nicht alles so ist, wie es scheint. Wir sind viel zu oft dazu geneigt, uns blenden zu lassen. Ich habe in den letzten Wochen nicht nur „soziale Distanzierung“, sondern auch „soziale Minimierung“ betrieben. Vor allem jetzt hat sich wieder herauskristallisiert, wer es gut mit mir meint und wer nicht. Ich denke, dass diese Erkenntnis für jeden wichtig ist, denn wer braucht schon Energieräuber anstatt Energiespender?

… dass mit Humor und einer kräftigen Portion Selbstironie vieles leichter geht. Dass in besonders schwierigen Situationen Humor die beste Waffe ist. Nichts muss, alles kann!

… dass man nicht viele Menschen um sich herum braucht, sondern die richtigen.

… dass man immer neue Ziele haben kann, auch wenn man meint, alle erreicht zu haben. Das hält uns lebendig, aktiv und spornt uns an. Und noch nebenbei erwähnt: Unser Gehirn ist ein flexibler Apparat. Lernt man neue Fähigkeiten, verbinden sich im Gehirn immer mehr Nervenzellen. Diese Fähigkeit bleibt uns bis ins hohe Alter erhalten. Aber auch das Gegenteil kann eintreten: vernachlässigt man bereits erlernte Fähigkeiten, bauen sich diese Verbindungen wieder ab.

 

Für den einen mag diese Krise lebensverändernd ausgehen. Für den anderen mag sie eine Bestätigung dafür sein, dass es gut ist, so wie es ist. Sehr gut sogar. Egal, welche persönliche Erkenntnisse Sie haben und welche Entscheidungen Sie daraus ziehen werden, wenn man mutig ist, kann es für jeden sehr gut werden!

 

Alles Liebe! Bleiben Sie positiv, optimistisch und gesund! 🍀