Die unterschiedlichen Gesichter eines Geburtstraumas & einer postpartale Depression

Geburtstrauma und postpartale Depression (Depression nach Geburt / Schwangerschaft)
Geburtstrauma und postpartale Depression (Depression nach Geburt / Schwangerschaft)

Geburtstraumen (GT) und postpartale Depressionen (PD) haben viele und vor allem unterschiedliche Gesichter. In den letzten Jahren durfte ich berührenden Geschichten von Frauen hören, welche ein Geburtstrauma erlitten oder an einer postpartalen Depression erkrankt sind und sie in diesen herausfordernden Phasen ihres Lebens begleiten. Heute möchte ich gerne ein paar Sätze von Betroffenen aus meiner Praxis mit Ihnen teilen, um diesen bedeutsamen Themen mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität zu schenken:

 

„Ich zweifle meine Entscheidung, Mutter geworden zu sein, weiterhin oftmals stark an!“ (PD)

 

„Seit der Geburt unseres Sohnes kann ich nachts nicht mehr durchschlafen. Ich wache immer wieder schweißgebadet auf und habe denselben Traum!“ (GT)

 

„Ich fühle nichts, keine Freude, keine Angst! Ich funktioniere einfach!“ (PD)

 

„Ich muss ehrlich sagen, es fühlte sich für mich an, als wurde ich vergewaltigt!“ (GT)

 

„Es fällt mir bis heute schwer, in herausfordernden Situationen mit unserem Kleinkind die Ruhe zu bewahren!“ (PD)

 

„Diese Bilder verschwinden einfach nicht aus meinem Kopf! Sie kommen immer und immer wieder!“ (GT)

 

„Ich habe das Gefühl, ich kann mit niemanden darüber reden, wie ich wirklich denke und fühle! Es fühlt sich so falsch an, diese Gedanken zu haben!“ (PD)

 

„Es ärgert mich so sehr, dass ich nichts getan oder gesagt habe! Ich fühlte mich wie in Trance, wo alle Leute um mich herum Dinge getan haben, die ich nicht wollte und in meiner Schockstarre konnte ich einfach nichts tun – GAR NICHTS! Dabei bin ich nicht so, ich konnte mich immer wehren oder mich selbst äußern! Dieser Kontrollverslust macht mich fertig! Ich kann mir selbst dafür einfach nicht verzeihen!“ (GT)

 

„Ich will sie (das Baby) gar nicht bei mir haben, ich kann das sowieso nicht! Sie ist wo anders besser aufgehoben!“ (PD)

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Nicht für jede Frau ist die Geburt ihres Kindes traumhaft oder die Rolle als Mutter erfüllend und das Allerhöchste. Es gibt auch eine andere Seite und diese Seite sollte sich nicht allein oder unverstanden fühlen!