Geben Sie der Winterdepression keine Chance!

Winterdepression, Mag. Tanja Kieselbach, klinische Psychologin
Winterdepression, Mag. Tanja Kieselbach, klinische Psychologin

Die Tage werden kürzer und ungemütlicher. Manche Menschen fallen schlapp und antrieblos in eine saisonale Depression, in die sogenannte Winterdepression. Die Winterdepression lässt sich aufgrund ihrer schwereren Ausprägung hinsichtlich Beschwerden von einem „harmlosen Novemberblues“ unterscheiden und ist eine Unterform der depressiver Erkrankung (Major Depression), welche das ganze Jahr über anhält. Das winterliche Stimmungstief kehrt alle Jahre wieder, beginnt in den Herbstmonaten und endet im Frühjahr. Die Winterdepression ist eng mit den Lichtverhältnissen in verschiedenen Breitengraden verknüpft und sorgt für einen ungünstigen Hormon- und Botenstoffhaushalt. Genau im fehlenden Tageslicht sieht die Forschung die Entstehung der winterlichen Depression. Die fehlende Helligkeit könnte dabei über das Schlafhormon Melatonin Einfluss auf Körper und Geist nehmen. Ist es dunkel, schüttet die Zirbeldrüse im Zwischenhirn Melatonin aus. Melatonin ist ein natürlicher Botenstoff, der den menschlichen Schlaf-wach-Rhythmus steuert. Kurzum: ist es draußen dunkler, wird vermehrt Melatonin ausgeschüttet und Melatonin macht müde!

 

Einige Symptome, wie Antriebslosigkeit, Ängstlichkeit und gedrückte Stimmung, lassen sich nicht nur in der Major Depression erkennen, sondern auch in der Winterdepression. Berichten Patienten mit einer Major Depression eher über Schlafstörungen und Appetitlosigkeit, so klagen Patienten mit einer Winterdepression eher über ein erhöhtes Schlafbedürfnis und über Heißhunger, besonders auf Süßes. Was sich wiederum auf der Waage bemerkbar macht – die Unzufriedenheit und das Stimmungstief werden größer.

 

Was kann ich also tun?

 

Achten Sie darauf, dass Sie in den trüben Monaten nicht Ihren Schlaf-wach-Rhythmus zu stark ändern!

 

Mehr Licht, bitte! Die einfachste Variante, um hier etwas erzielen zu können, ist: Gehen Sie raus! Gehen Sie raus und machen Sie beispielsweise einen Spaziergang. Auch wenn Ihnen aufgrund der grauen Wetterlage der Sinn nicht ganz klar erscheint, hat Tageslicht (auch getrübtes) als natürliches Licht, noch immer die bessere Wirksamkeit als wie beispielsweise künstlich erzeugtes Licht. Zudem können Sie aufgrund der körperlichen Betätigung, zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen! ;-)

 

Also, raus ins Freie! Gern auch mit Ihrer Lieblingsmusik oder Podcasts!

 

Alles Liebe!